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Kompakt-Seminar: Trauma und Sexualität

28.-29.03.2025

Seminarleitung: Dr. med. Melanie Büttner und Karin Paschinger
Seminarort: online
Seminarzeiten: jeweils 10.00-18.00 Uhr

Traumatische Erfahrungen verletzen Seele und Körper. Vor allem sexuelle Gewalterfahrungen machen es vielen Betroffenen schwer, Beziehung, Nähe und Sexualität unbelastet zu leben. Aber auch körperliche und emotionale Gewalt, traumatische Geburten oder medizinische Eingriffe können Spuren in der Sexualität hinterlassen.

PTBS-Symptome wie Wiedererleben und Bedrohungsgefühle, aber auch Dissoziation, Erstarrung und Gefühllosigkeit machen intime Begegnungen zu schwer erträglichen Erfahrungen und bringen traumatisierte Menschen erneut in Gefahr. Denn wenn sie nicht mehr im Hier und Jetzt sind, ihre Bedürfnisse und Grenzen nicht spüren, können Betroffene in intimen Begegnungen nicht mitbestimmen oder erkennen, wann es riskant wird. Damit steigt ihr Risiko, Retraumatisierungen und erneute Übergriffe zu erleben – sei es in der eigenen Partnerschaft oder beim Dating in der digitalen Welt.

Viele Betroffene leiden auch, weil Angst und Ohnmacht, Ekel und Beschmutzungsgefühle, Schmerzen oder ungewollte Gewaltfantasien sie daran hindern, sich in der Sexualität wohl zu fühlen. Das bringt sie ebenso in Not wie ihre Partner:innen und führt dazu, dass sie Sex möglichst aus dem Weg gehen. Beziehungsprobleme, unerfüllte Kinderwünsche und Partnerlosigkeit sind die Folge. Andere treibt die Angst, allein zu bleiben oder verlassen zu werden, immer wieder zu sexuellen Kontakten, die ihnen nicht guttun.

Mit welchen Traumafolgen auch immer Betroffene in der Sexualität zu kämpfen haben – der Leidensdruck für sie selbst und ihre Beziehungen ist oft hoch.

Der Kurs dient der kompakten Einführung in die Thematik und kann als Basismodul der zertifizierten Weiterbildung „Therapie sexueller Traumafolgen“ nach den Kriterien der Dt. Gesellschaft für Sexualforschung angerechnet werden. Die Aufbau-Kurseund Fall-Supervisionen zum Abschluss der zertifizierten Weiterbildung finden am Institut für Sexual-, Psycho- und Traumatherapie München statt (Online und Präsenz).

Sie erfahren …

  • welche Traumata sich auf die Sexualität auswirken.
  • wie sexuelle Traumafolgen sich äußern und welche Belastungen sich daraus ergeben.
  • wie Sie traumakompetent Gespräche über Sexualität führen.
  • wie Sie Traumafolgen der Sexualität diagnostisch erfassen können.
  • wie Sie beurteilen können, welche Unterstützung für Betroffene geeignet ist.
  • wo die Grenzen Ihres eigenen Beratungs- und Therapiesettings liegen.

Zusätzlich geben wir eine kurze Einführung in Grundstrategien der

  • integrativen Sexual- und Traumatherapie
  • traumasensiblen Körpertherapie

 Referentinnen

  • Dr. med. Melanie Büttner ist Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Sexualtherapeutin/-medizinerin (DGfS) und Traumatherapeutin. Sie leitet das Institut und die Praxis für Sexual-, Psycho- und Traumatherapie in München und arbeitet als freie Wissenschaftlerin. Davor hat sie 14 Jahre am Universitätsklinikum rechts der Isar gelernt, gearbeitet und geforscht. Im ZEIT-ONLINE-Podcast „Ist das normal?“ teilt Melanie Wissen über Sexualität, Beziehungen und Gesundheit, aber auch über Gewalt und Trauma. Literatur: „Sexualität und Trauma“, „Handbuch Häusliche Gewalt“ und „Ist das normal? Lass uns über Sex sprechen, wie du ihn willst“. Weitere Informationen: www.melanie-buettner.de
  • Karin Paschinger vermittelt, wie man Körpertherapie einsetzen kann, um traumatisierten Menschen mit sexuellen Beschwerden wirkungsvoll zu helfen. Die Physiotherapeutin und Feldenkrais-Practitioner ist seit 1995 am Uniklinikum rechts der Isar tätig. Ihre Arbeit basiert auf der Feldenkrais-Methode und integriert osteopathische und physiotherapeutische Elemente wie Beckenboden- und manuelle Therapie, physikalische Medizin oder neurokognitive Rehabilitation nach Perfetti.
  • Nadine ist eine frühere Patientin und hat selbst sexuelle Gewalt erlebt. Berührend und warmherzig berichtet sie von ihrem Entwicklungsweg und erklärt, was ihr in der Therapie am meisten geholfen hat. Zusätzlich geht sie gerne auf Fragen der Teilnehmenden ein.

Weiterführende Literatur

Sexualität und Trauma. Grundlagen und Therapie traumaassoziierter sexueller Störungen. Büttner (Hrsg.). Schattauer, 2018.

Ist das normal? – Der ZEIT-ONLINE-Podcast.

Anmeldebogen

Kosten: 390€

Akademie für integrative Traumatherapie