Dr. Majken Bieniok, Peter Uwe Hesse und Alexander Reich haben gemeinsam eine Studie durchgeführt in der die Relevanz der Blickrichtung in Bezug auf das emotionale Erleben untersucht wurde.
Bis dato stellt sich die grundlegende Frage der Traumatherapie, wie mit der Konfrontation von emotional herausfordernden und belastenden Erinnerungen (Exposition) möglichst ressourcenorientiert und nicht retraumatisierend (Überaktivierung) umgegangen werden kann, sodass die Orientierung in der Gegenwart bestehen bleibt, eine kognitive (Neu-) Verarbeitung möglich wird, und negative Erinnerungen ein explizites Narrativ erhalten können. Die Anwendung von Augenbewegungen und die Traumverarbeitung auf spezifischen Blickrichtungen scheinen einen vielversprechenden Ansatz zur Regulation von emotionaler Erregung während der Exposition darzustellen. In diesem Kontext führten obige Autoren eine explorative Studie (N=29) zu belastenden Erinnerungen durch. Per Fragebogen wurde unter anderem die Intensität und Qualität der begleitenden Emotionen unter zwei Blickrichtungsbedingungen während einer 5-minütigen Exposition (Erinnerung an ein belastendes Ereignis sowie Erfassung der Blickrichtung der höchsten emotionalen Belastung, die im Körper spürbar ist, und Erfassung der Blickrichtung der geringsten spürbaren Belastung bei der Erinnerung an das identische Ereignis) erfasst. Die Ergebnisse weisen auf signifikant unterschiedliche Erregungsniveaus und emotionale Qualitäten in Abhängigkeit der Blickrichtung während der Exposition hin.
Die komplette Studie finden Sie hier